Bremen

Auszug aus dem Buch von Horst Lameier (1983) über den Bremer Zweig der Familie

Die Bremer Lameyer

Im Jahre 1691 am 4. Mai leistete Friedrich Lameyer aus Bassum mit einem Feuerrohr und Seitengewehr den Bürgereid in Bremen. Zeugen oder “fide jussors” waren Joost Heinrich Kolle und Friedrich Wilhelm von Zeven. (Ich werde mich im folgenden hauptsächlich mit seinen Nachkommen beschäftigen).

Schon 1692 ist er Mitglied der “englischen Companie”. Sie war um 1686 die “vornehmste Handlung”. Bremen hatte im Jahre 1661 von König Karl II. von England ein Privileg erhalten, das es von der im Vorjahr erneuerten Navigationsakte ausnahm, unter der Bedingung, daß seine Kaufleute auf bremischen, nicht auf fremden gecharterten Schiffen nach England kamen und ihre Waren deutschen Ursprungs waren. Nach England eingeführt wurden hauptsächlich Leinwand, Leinengarn und Segeltuch. Aus England ausgeführt wurden Salz, Hering, Steinkohle, Tuche und Virginiatabake.

1686 schlossen sich 37 am Englandgeschäft hauptsächlich interessierte Kaufleute zu einer “Kompagnie für die Handlung nach London”, eben der sog. engl. Companie zusammen. Der Zweck der Vereinigung war die Einrichtung einer strengen Börtordnung. Man wollte vor allem erreichen, alle nach London handelnden Kaufleute an die Börtfahrt zu binden und damit verhindern, daß andere als von der Companie angenommene Schiffe befrachtet wurden. Man wollte also eine Art Monopol für diese Handlung erreichen.

1692 gehört Friedrich Lameyer zu den Kaufleuten, die sich wegen der Behinderung des Handels durch England, entgegen dem Privileg von 1661, für Bremen beschweren. 1702 war er Diakon am Dom. Friedrich Lameyer hatte am 14.1.1690 Elsabe Protten oder Prott (geb. 6.1.1644), die Witwe von Henrich Tonmacher oder Schoemacher, geheiratet, Sie starb am 1.7.1715 und wurde am 5,7. 1715 begraben. Von ihr ist eine gedruckte Leichenpredigt erhalten. Er war wesentlich jünger als seine Frau, und es ist zu vermuten, daß er durch eine “günstige Einheirat” seine Situation verbesserte, In zweiter Ehe heiratete er am 24.1.1719 in St. Ansgari (nach am 15.1,1719 erfolgter Proklamation) Elisabeth Meyer, Die Ehefrau wurde am 18.1.1693 geboren und am 22. 10,1693 in St. Petri getauft. Nach dem Tode ihres Mannes am 11.11.1725 (Begräbnis am 12. 11.1725 in der St. Ansgarikirche) heiratete sie ein weiteres Mal am 10.2.1728 Johann Mathias Rouwe in St. Martini. (Im Twistringer Erbprozeß vor dem Reichskammergericht wird Friedrich Lameyer am 23.10.1726 nach seinem 1725 erfolgten Tod, noch einmal erwähnt). Elisabeth Meyer starb am 10.1.1729. Sie war die Tochter des Bergenfahrers Albert Meyer und der Elisabeth Fedeler.

Von der Familie Meyer, die eine ganze Reihe Bergenfahrer stellte, ist eine von Frau Ranna Lampe erstellte Ahnenliste beigefügt, die mit den Spitzen bis ins 13. Jahrhundert reicht und Aufschluß über die Versippung mit den ältesten und einflußreichsten Familien Bremens gibt. So z.B. auch mit der leiblichen Tochter Elisabeth des Erzbischofs Albert aus dem Hause Braunschweig.

Ein Bruder des obigen aus Bassum stammenden Bremer Lameyer, „Henrich“, wandte sich ebenfalls nach Bremen und leistete am 4.11.1696 den Bürgereid: „Eodem Henrich Lahrneyer von Barßen mit einem Feuerrohr und Seitengewehr. f.j. Marten Martens und Friedrich Lahmeyer (also sein Bruder).”

Vermutlich wurde er am 12.12.1669 in Bassum geboren.

Er heiratete am 7.9.1700 die Tochter des Bergenfahrers Arend Meyer und der Veronica Rouwe, Anna Meyer, die am 9.6.1672 geboren war. Sein Schwiegervater war damit gleichzeitig der Großvater der Frau seines Bruders Friedrich. Seine Frau hingegen die Stiefschwiegergroßmutter , da Arend Meyer zweimal verheiratet war. Die Meyersche Ahnenliste von Frau Lampe gilt also für die Familie Heinrich Lameyer nur mit gewissen Einschränkungen.